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Psychodynamisches Coaching

Unter Psychodynamik verstehen wir "innerseelische Abläufe", also das Zusammenwirken zwischen unbewussten und bewussten seelischen Prozessen, die den Hintergrund von Erleben und Verhalten bilden. Psychodynamische Coachingkonzepte basieren auf der Erkenntnis, dass unbewusste Prozesse in einer Person einen entscheidenden Einfluss auf Beziehungen im persönlichen Umgang und in Organisationen und Unternehmen haben und viele Entscheidungen wesentlich mitbestimmen. Auch in Teams und Gruppen wirken diese Prozesse und können durch Bewusstmachung dem Einzelnen helfen, das Verhalten der anderen zu verstehen und dadurch besser damit umzugehen. Durch Einbezug der innerseelischen Abläufe kann der Beratungsprozess wesentlich bereichert werden.

Weiterführende Literatur

Zu den Themen Coaching, psychodynamisches Coaching und Coaching im mittleren Lebensalter gibt es vielfältige Literatur, die sowohl die Begriffe, als auch die Konzepte genauer beschreibt. Wenn man sich entschliesst, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und mit einer Fachperson Fragen bearbeitet, sich neue Ziele steckt und diese dann zu erreichen versucht, lohnt es sich auch, die entsprechende Fachliteratur zu konsultieren.

Psychodynamische Beratung

Das Konzept der Krise beschreiben Giernalczyk und Albrecht (2011) folgendermassen: "Menschen, die sich in Lebenskrisen befinden, fühlen sich oft überfordert, sind verzweifelt, erleben heftige negative Gefühle und haben nicht selten die Hoffnung auf Verbesserung ihrer Situation verloren". Auch wenn sich nur ein Teil der beschriebenen Probleme zeigt, können ein Gespräch oder eine Beratung sehr hilfreich sein.

Giernalczyk, T. & Albrecht, C. (2011). Psychodynamische Beratung in Lebenskrisen. In Schnoor, H. (Hrsg.) Psychodynamische Beratung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Das mittlere Lebensalter – ereignisloses Entwicklungsplateau oder Zeit für eine Midlife-Crisis?

Wenn man im mittleren Lebensalter merkt, dass vieles im Ungleichgewicht ist, dass man eigentlich an seinem Leben, das man sich gewünscht hat oder das anders geplant war, vorbeilebt, lohnt es sich, rechtzeitig etwas dagegen zu unternehmen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass man dadurch im Alter bessere Chancen hat, eine höhere Lebenszufriedenheit zu haben.

Viele Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen im mittleren Lebensalter sind prädiktiv für die Langlebikeit und die Befindlichkeit im hohen Alter (Samuelsson et al., 1997).

Im mitteleren Lebensalter werden die Weichen für das höhere Alter gestellt. Das Interesse an diesem Lebensabschnitt wuchs durch diese Erkenntnis (Perrig-Chiello, 2011).

 

Perrig-Chiello, P. (2011). In der Lebensmitte Die Entdeckung des mittleren Lebensalters. Zürich: Verlag Neue Zürcher Zeitung.

Samuelsson, S.M. et al. (1997). The Swedish Centenarian Study: A Multidisciplinary Study of Five Consecutive Cohorts at the Age of 100. International Journal of Aging and Human Development, 45 (3), 223-253.

 

Coaching in der Forschung

Grimmer und Neukom (2009) haben die Interventionsform des Coaching folgendermassen definiert:

  • umschriebene, konkrete Fragestellungen, Anliegen oder Konflikte

  • Anwendung spezifischer, an den Zielen ausgerichtete Techniken

  • zeitlich begrenzte, eher kürzere Prozesse

  • Die Rolle des Klienten ist aktiv, suchend, kreativ

  • Der Klient entwickelt, evaluiert und erreicht Lösungen selbständig
     

Grimmer, B. & Neukom, M. (2009). Coaching und Psychotherapie. Gemeinsamkeiten und Unterschiede-Abgrenzung oder Integration? Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

Traumforschung und Träume

In meiner wissenschaftlichen Forschung befasste ich mich intensiv mit Träumen und Traumforschung. Die Erkenntnis, dass Träume etwas über unsere unbewussten Anteile aussagen, wird auch in der Forschung kaum mehr bezweifelt.

Erzählungen von Träumen sind ein reicher Schatz, um etwas über sich selbst zu erfahren. Traumerzählungen können bei Bedarf in eine Beratungssituation einbezogen werden und eine weitere Perspektive des Coachee aufzeigen.

Meine Dissertation, die sich mit Traumforschung und Träumen befasst, ist im Handel erhältlich.

Klappentext

Wie kann man an die Träume herankommen, sie erforschen, deuten, verstehen? Wie entstehen sie? Was sind sie überhaupt? Auf diese Fragen gibt es ganz verschiedene Antworten, ganz verschiedene Wege der Forschung. Die einen gehen den Weg der Hirnforschung und der Neuropsychologie, andere den Weg der Psychoanalyse, oder den Weg des Verstehens und Auslegens. – Solche Wege werden in diesem Buch an einem ganz praktischen Beispiel untersucht, nämlich an den Wegen, die sieben Traumforscher an der Universität Zürich in den letzten 45 Jahren gegangen sind und die sie in ausführlichen Interviews beschrieben haben. – Die Auswertung dieser Interviews zeigt, wie sehr ihre Forschung einerseits in ihrer Persönlichkeit und Lebensgeschichte verwurzelt ist, ihrem persönlichen Erleben des Träumens, andererseits aber auch in der Forschungsgeschichte und in der Forschungslandschaft, in der sie hier gearbeitet haben. So entstehen Portraits von sieben verschiedenen Forscherpersönlichkeiten. Und zugleich entsteht dabei ein Bild der Forschungslandschaft am Platz Zürich, die dabei, ähnlich wie Wien, als ein eigentliches Traumforschungszentrum erscheint. Vor allem aber zeigen sich viele Berührungspunkte zwischen den Wegen der Neuropsychologie auf der einen Seite und den Wegen des Deutens, Auslegens und Verstehens auf der anderen Seite. Das lässt eine fruchtbare Zusammenarbeit beider in der Zukunft erwarten.

Das Titelbild ist von Francesco Guardi (1712–1793) „Il Ridotto di Palazzo Dandolo a San Moisè“. Es zeigt einen Maskenball in diesem Palazzo. Der Maskenball ist bei Sigmund Freud, ganz ähnlich wie die Zensur, ein Gleichnis für die Entstehung der Verschlüsselung und Verrätselung des Traums. Niemand, der keine Maske trägt, wird in den Tanzsaal hereingelassen und ein Wächter am Eingang des Saals weist alle Nichtmaskierten zurück.

Verlag: Königshausen & Neumann

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